Zu Erkenntnissen über die Menschen, die im Frühmittelalter (zw. 5. u. 9. Jh.) gelebt haben, kommen wir in erster Linie über Gräberfunde, hauptsächlich in Zusammenhang mit Knochenfunden und Bestattungsbeigaben, bei Frauen sind das Schmuck und Körperpflegegeräte, bei Männern Werkzeuge und Waffen.
In Rodersdorf wurden 2001 achtzig frühmittelalterliche Frauen-, Kinder- und Männergräber freigelegt.
Für eine Vergleichs-Darstellung von ärmeren und reicheren Frauen an Hand von sechs ausgesuchten Gräbern mit Gürtelschnallen und reichhaltig vorgefundenem, gut erhaltenem Schmuck konnte ich sechs Frauen zeichnerisch zum Leben erwecken.
Mit den anthropologischen Informationen über Körpermasse und Typbezeichnungen konnte ich verschiedenste Charaktere rekonstruieren. Für die Darstellung der Rodersdorfer-Frauen liess ich mich von Frauen aus meinem persönlichen Umfeld inspirieren, die ähnliche Eigenschaften besitzen.
In einem der Frauengräber vermissten die Archäolog*innen eine Gürtelschnalle und vermuteten einen Grabraub. Deshalb hat die Frau ganz links im Bild ihre Gürtelschnalle mit den Händen zugedeckt.
Wissenschaftliches Lebensbild, sechs Frauenportraits von Monika Krucker gezeichnet für
die Monographie von Manuela Weber
Publikation: Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Rodersdorf/ SO
Auftraggeber:
Kantonsarchäologie Solothurn 2015